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Reisebericht Geiseltalsee
Der Geiseltalsee liegt an den flachsten Ausufern des Suedharzes in Sachsen-Anhalt. Schon von weitem kann man das Gewaesser sehen, wenn man sich ueber hochgelegenen Strassen naehert und ueber weitestgehend abgeerntete Felder im Spaetsommer schauen kann. Andere Gewaesser laesst man hinter sich. Suesser See, Roeblingen am See sind Stationen an den schmalen, teilweise auch gut ausgebauten Strassen. Übernachtungsmoeglichkeiten findet man auf dem Marktplatz in der kleinen Stadt Muecheln, welche sich erhoeht am Geiseltalsee befindet, von dessen Existenz aber offenbar nichts weiss. Kein Hinweisschild findet man auf das enstehende Naherholungsgebiet Marina oder den See ueberhaupt. Offensichtlich glauben die Einwohner immer noch, dass sich der Tagebau hinter der Strasse ihres Ortes befindet und wundern sich bloss, warum es in letzter Zeit so still geworden ist. Muecheln selbst bietet einiges an Sehenswuerdigkeiten: Mittelalterliches Rathaus am Markt, aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche St. Jakobi, barocke Terassengaerten St. Ulrich. Letztere haben auch schon bessere Zeiten erlebt aber auch schon schlechere. Beschaulich lehnen sie sich an einen Hang zu dessem Fusse alte Bauerngehoefte in beachtlicher Groesse existieren. Mit dem Auto entdeckt man dann doch bei genauerem Hinsehen eine schmale Einfahrt zwischen Gebueschen und zusammengefallenen Industrieanlagen, die die Marina ankuendigen. Die Strasse schlaengelt sich den See hinunter bis auf einen Parkplatz, dessen Funktionsweise sich nicht auf den ersten Blick erschliesst. Zum Glueck wurden schon zahlreiche Verkehrsschilder aufgebaut, um den nichtvorhandenen Autoverkehr zu regeln. Terassenfoermig geht es zu Fuss hinter zur Seepromenade. Der gigantische Bootssteg ruht noch zusammengefaltet auf der Erde. Birken wuchern noch an Stellen, wo bald der Meeresgrund liegen soll. Es fehlen aber noch mindestens 6-8 Meter Wasserstand und riesige Spundwaende warten drauf, dass das Wasser an ihnen blackt. Ansonsten: See soweit das Auge reicht. Ein Hafenkontor mit kleinem Leuchtturm kuendet von spaeteren maritimen Aktivitaeten an. Die Strandbar macht noch keinen richtig lauschigen Eindruck. An diesem Abend findet eine Freiluft-Disko mit angemieteten Equipement statt (Bierstand, riesiges Partyzelt), wobei sich die Betreiber der Hafenanlage mit der Untervermietung keinen grossen Gefallen getan haben. Zahlreiche Glasscherben zieren die Promenade und den Weg zur Marina, da offenbar beim Gelage viele Bierflaschen zu Bruch gegangen sind. Kultivierte Nahrung findet man im 4 km entfernten Braunsbedra im griechischem Restaurant Meodora. Es ist von der Strasse um den See Richtung Merseburg gut ausgeschildert und es gibt ausreichend Parkplaetze vor dem Lokal. Die Stadt Muecheln bietet auf dem Marktplatz das "Il Cavallino Rosso" mit italienischer Kueche und Pension.

Mit der Radtour um den See hat es den naechsten Tag doch noch geklappt. Fahrraeder kann man im Hafenturm/Infogebaeude an der Marina ausleihen. Vom Personal bekommt man noch gute Tips, wobei es nicht allzu viele Ziele gibt, wenn man sich auf den Geiseltalsee beschraenken will. Der Weg rechts um den See fuehrt rechtsherum bis Braunsbedra und ist gut asphaliert. In Braunsbedra gibt es einen Aussichtsturm und Zivilisation in Form von Kneipen oder dem "Frisoer am See". Daneben erstreckt sich schon das erste Areal mit neuen Einfamilienhaeusern . Weitere sollen folgen. Links von der Marina fuehrt der Radweg noch bis zu einer neu errichteten Wehranlage. Dazwischen sollen auch noch jede Menge Ferienhaeuser, Bootshaeuser und besagter Jachthafen entstehen. Der Weg Richtung Halbinsel ist bis jetzt nur teilweise asphaliert aber bei trockenem Wetter gut zu fahren. Nach 1 km gibt es einen weiteren Aussichtsturm, von dem man eine gute Sicht auf die Marina und Muecheln hat. Am Fusse des Aussichtsturms gibt es noch ein Info-Buedchen, wo zeitweise Erfrischungsgetraenke und Eis gereicht werden. Insgesamt empfiehlt es sich aber auf einer Tour auf eigenes Catering zurueckzugreifen. Die Halbinsel ist nur teilweise befahrbar. Man sollte auf jeden Fall auf den vorgeschriebenen Wegen bleiben und Verbotsschilder aufmerksam lesen. Die Halbinsel liegt etwas tiefer als die Seeeinfassung und so gibt es Teile, die schon geflutet sind, manche Teile sind Morast und manche Teile sind erodierte Abraumhalden mit losem Sand. Besichtigen kann man aber auf jeden Fall die sogenannte Schutzhuette. Wie der Name schon sagt, findet man bei Witterungsunbilden dort Schutz. Einige Bilder zeigen die Geschichte des Tagebaus. Manchmal findet auch Bewirtschaftung statt. Sonntags bei schoenem Wetter soll es Goulaschsuppe geben, aber Angaben bezueglich Verpflegung sind ohne Gewaehr. Die Fahrt weiter fuehrt an den Findlingsgarten "Nordisches Plateau" vorbei mit schoener Aussicht auf einen Weinberg und dort auf befestigte Strasse wieder bis zum Aussichtsturm. Mit der Strecke zwischen den 2 Aussichtstuermen in Stoebnitz und Braunsbedra, der Marina in der Mitte und darueber hinaus auf die Halbinsel bis zur Wetterschutzhuette hat man gut die Haelfte der Strecke um den Geiseltalsee erkundet und ist 3-4 Stunden beschaeftigt. Der noerdliche Teil des Sees ist noch unbewirtschaft und groesstenteils auch als Naturschutzgebiet geplant. Bemerkenswert ist noch der aus Richtung Goerlitz/Merseburg nach Erfurt/Fulda fuehrende Jakobsweg, welcher den Geiseltalsee in Stoebnitz tangiert und quer durch Muecheln fuehrt. Der Weg ist durch das blaugelbe Zeichen der Jakobsmuschel gekennzeichnet. Lohnenswerte Ziele in der Umgebung sind das Saale-Unstrut-Gebiet mit Weinanbau und Sektkelterei Freyburg oder das weiter westlich gelegene aber durch BAB 38 gut angebundene Kyffhaeuser-Gebirge.

Frank Klöker, Sep. 2008
 

 
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