Mit dem Fahrrad laesst sich das Neuseenland noch am besten erkunden, sind doch
viele interessante Wege fuer Autos gesperrt, die Entfernungen zu Fuss aber
einfach zu weit. Unsere Radtour ist ca. 25 km lang und bei gemuetlicher
Geschwindigkeit als Ganztagesausflug geeignet. Es lohnt sich die Mitnahme von
ausreichend Verpflegung (insbesondere Getraenken) und wetterfeste Kleidung,
obwohl es in der Leipziger Tieflandbucht nach Erfahrung Ortsansaessiger "nie
regnet" ;-)
Unsere Fahrt beginnt am Seepark Auenhain neben der Wildwasser-Bahn.
Vielleicht hat man hier sein Quartier aufgeschlagen oder findet einfach einen
guten (wenn auch kostenpflichtigen) Parkplatz fuer das Auto. Nach der Radtour
kann man sich in verschiedenen gastronomischen Einrichtungen hier wieder
staerken: Neuseenlandstuebl auf dem Campingplatz (oder auch Neuseenland Stuebl genannt), Restaurant im Seepark oder
auf den Wildwasser-Terassen am Fusse des Sees. Fahrraeder verleiht sowohl der
Campinghof Bartl (im Neuseenlandstuebl fragen) und der Seepark Auenhain
(Rezeption).
Wir starten den Radweg rechts um den See und sind nach der Passage
der Badestelle schnell an der Seepromenade Markkleeberg Ost. Hier kann man die
Aussicht zum See noch mal geniessen oder einen ersten Imbiss einnehmen, falls
der Kiosk geoeffnet ist. Das Seerestaurant an dieser Stelle ist noch im Bau.
Links am Parkplatz vorbei kann man die Bornaische Strasse vorfahren bis zu einer
T-Kreuzung mit Ampel. Ein Stueckchen geradeaus gelangt man zum agra Gelaende
Markkleeberg, die ehemalige Landwirtschaftsausstellung. Direkt an der Strasse
befinden sich Messehalle 1+2 und wenn man an einem Sonntag hier langfaehrt, hat
man vielleicht das Glueck, Leipzigs groessten Flohmarkt hier anzutreffen. Bei
schoenem Wetter tummeln sich die meisten Staende im Freigelaende, die
kostbareren Sachen findet man in den Hallen. Dahinter erstreckt sich der agra
Park mit Wanderwegen, Liegewiesen und Parkschloesschen. Wenn man unter der B2
vorbeifaehrt gelangt man zum "Weissen Haus", in dem das Markkleeberger
Standesamt untergebracht ist und hat Aussicht auf eine weitere Parklandschaft
mit Teich. Den Radweg zurueck gibt's an die Pleisse auf dessen rechten Ufer man
bis zur Seenallee radeln kann, auf die man auch trifft, wenn man an erster
T-Kreuzung links abgebogen waere.
Die Seenallee faehrt man nun immer geradeaus
am Markkauf vorbei unter der Eisenbahnstrecke Leipzig/Zwickau durch bis man
wieder an einer T-Kreuzung ankommt. Dahinter liegt quasi schon der Cospudener
See. Faehrt man links ab, gelangt man zur Zoebicker Bucht an Pier 1. Hier findet
man zahlreiche gastronomische Einrichtungen und es hat sich ein urbanes Zentrum
aus Seglern, Anliegern und Touristen entwickelt. Wir fahren wieder rechts um den
See auf dem Asphaltweg lang, vorbei an Golfplatz und Badestrand. Nach einigen
Kilometern eroeffnet sich eine kleine Bucht. An mehreren Stellen ist hier das
Baden moeglich. Vorsicht aber an der Schleuse zum Flossgraben. Diese Einrichtung
arbeitet vollautomatisch und verbindet den Cospudener See ... erstmal zu nichts.
Dem Flusslauf des Flossgrabens koennen wir folgen Richtung Lauer, ein ehemals
sehr beliebter Badesee. Hier ist mittlerweile das Paradies der Enten, Schwaene
und Fischreiher. Von einem grossen Holzsteg kann man das Treiben im Wasser
beobachten. Wieder rechts um die Lauer gelangt man zu einer Baustelle fuer eine
weitere Schleuse, die unter der Strasse nach Grosszschocher den Wasserweg frei
machen soll zur Weissen Elster. Diese kann man besichtigen, wenn man ueber die
Strasse drueberlaeuft oder auf der linken Seite bleibt und den Weg in eine
Gartenkolonie einschlaegt. Dort erscheint dann das Wehr Grosszschocher und man
kann lange Strecken durch das Elsterflutbecken radeln. Sollte einem dieser Weg
schon zu lang sein, kann man vom Holzsteg auf der Lauer statt rechts um den See
auch geradeaus Richtung Markkleeberg reinfahren und kommt ueber die Koburger
Strasse wieder aufs agra-Gelaende und von dort wieder zum Markkleeberger See.
Wenn man aber die linke Boeschung des Elsterflutbeckens erobert hat, liegt
wieder der Cospudener See vor einem und man kann an einer der zahlreichen
Badestellen verweilen. Der Kiosk ist aber nur am Wochenende in der Hauptsaison
geoeffnet. Rechts um den See geht es weiter bis zum Bistumsturm. An dessen Fusse
wurden Bisons ausgesetzt (bitte nicht fuettern) und vom (leicht schwankenden)
Turm hat man eine Aussicht ueber den See bis nach Leipzig rein oder auf der
anderen Seite hinter der BAB 38 zum Zwenkauer See an dessen Verbindung man sich
quasi befindet. Das Gewaesser auf der anderen Seite des Cospudener Sees ist der
Elsterstausee, vor dem sich der Freizeitpark Belantis aufbaut. Wir umradeln den
See weiter an weiteren Badestellen vorbei und sehen hinter einer Wegbiegung
wieder den Zoebigker Winkel mit Pier 1.
Dort kann man an einem der zwei
Restaurants direkt am Wasser rasten oder besser im dahinterliegenden Biergarten.
Dort gibt es neben Bockwurst und Fischbroetchen das in Leipzig bekannte
Gose-Bier. Das Getraenk hat Tradition, selbst Goethe soll davon geschwaermt
haben. Es ist ein obergaeriges Bier gebraut mit Kraeutern und schmeckt leicht
saeuerlich. Man muss es mal getrunken haben, aber vermissen wird man es im
heimischen Getraenkemarkt nicht. Frisch gestaerkt geht es die Serpentinenstrasse
hoch bis zum Parkplatz und dann die Koburger Strasse wieder bis zur T-Kreuzung
hinueber nach Markkleeberg Ost. Hinter der Bruecke der B95 kann man die Strasse
ueberqueren und einen Wirtschaftsweg hineinfahren. Nach einem Tor und einer
Schranke kommt man wieder auf den Asphaltweg um den Markkleeberger See und kann
diesen, na, rechts herum fahren, um die Seeumrundung fortzusetzen. Nach einigen
Metern folgt wieder ein Aussichtspunkt mit Blick auf die Seepromenade
Markkleeberg Ost. Am Ufer liegt eine Pferdekoppel. Bei der Weiterfahrt und der
Weggabelung jetzt immer links halten, um um den See ringsrum zu kommen.
Geradeaus wuerde man zum Speicherbecken Stoehna kommen. Nun wird man weiter
abgezaeuntes Gelaende zum See hin ausmachen. Hier wohnen wieder Bisons, die aber
in dem grossen Gelaende schlecht auszumachen sind. Der Weg fuehrt steil abwaerts
zur Zugbruecke, die sich ueber den Kanal zum Stoermthaler See spannt. Dahinter
wird fleissig an der Hafenanlage gebaut, die neben der Wildwasserbahn entsteht.
Das letzte Stueck hat es dann in sich, falls man nicht schon in die
Wildwasser-Terassen einfaellt. Wer das steile Stueck nicht scheut, wird mit
Bratkartoffeln und Suelze neben einem guten Bier im Neuseenlandstuebl belohnt
und kann den Sonnenuntergang mit weiten Blick uebers Land geniessen.
Frank Klöker, Sep. 2008
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